Schneiteln
Futter- und Streugewinnung durch Abschlagen von Ästen. Die periodische Stockschneitelung von Bäumen, die sich bei zu intensiver Nutzung stark schädigend auf Holzgewächse auswirken kann, initiiert eine Regeneration durch die Wurzelstöcke. Folglich können die Stockschneitelformen mehrere Hundert Jahre alt werden. Die traditionelle Betriebsweise der Schneitelung ist eng mit der bäuerlichen Wirtschaftweise verknüpft. So stellen Waldweide und Schneitelwirtschaft eine optimale weidewirtschaftliche Kombination dar. Der stete Entzug von Phytomasse und Photosynthesefläche setzt den Holzertrag der Bäume erheblich herab und ändert auch ihre Wuchsform. So kann man zwischen Kopf-, Ast- und Stockschneitelung sowie Laubrupfen unterscheiden. Am besten ertragen Baumarten mit großem Ausschlagvermögen diesen drastischen Eingriff, wie beispielsweise Esche, Hainbuche, Ulme, Ahorn, Eiche, Hasel und Birke. Dazu werden möglichst junge Zweige und Äste mit geringerem Anteil an schwer verdaulicher Rohfaser und Lignin vom lebenden Baum abgeschnitten, um vor allem Laub, das sogenannte "Laubheu", aber auch Nadeln (bevorzugt in den Alpen) als Futter und Einstreu zu erhalten. Dabei entspricht der Nährwert von Futterlaub bei früher Schneitelung in etwa dem von Heu mittlerer Qualität, von später Schneitelung dem von Stroh. Das getrocknete Laub kann sowohl gelagert und im Winter verfüttert oder aber direkt portionsweise entnommen und dann unmittelbar verfüttert werden.
Schneitelbetrieb
Während beim Kopfholzbetrieb der Laubholzstamm in einer gewissen Höhe vom Boden entgipfelt wird und an dieser Stelle neue Ausschläge sich bilden, wird dem Schneitelstamm seine ganze Spitze gelassen, und man begnügt sich, nur von Zeit zu Zeit die auf dessen ganzer Länge hervorgebrochenen Ausschläge wegzunehmen.
Strukturobjekt
Synthetische Fachsicht.